AfD läuft in Schwerin

Nach 4 stationären Kundgebungen lief die AfD heute das erste Mal durch die Innenstadt. Während sich am Auftaktort, dem Südufer des Pfaffenteichs, ca 250 Rassisten von NPD, über Kameradschaften bis AfD versammelten, gab es eine Gegenkundgebung des Bündnisses „Schwerin für Alle“ auf dem Marktplatz.

Auf der Gegenkundgebung gab es mehrere Redebeiträge, unter anderem ergriff beim offenen Mikrofon ein Syrer das Wort und berichtete über seine Erfahrungen mit Rassismus in Deutschland. Die merkwürdige Angewohnheit mancher Gegenprotestler_Innen, Deutschlandfahnen mitzubringen, gab es diese Woche nicht. Trotzdem ist zu kritisieren, dass sich das aufrufende Bündnis „Schwerin für Alle“ noch immer nicht deutlich gegen Nationalismus als Teil des Problems positioniert hat.

Insgesamt kamen ca. 200 vorwiegend junge Menschen zusammen, um gegen das rückschrittliche Weltbild der AfD zu protestieren.

Die Route der AfD wurde mehrmals durch Gegenproteste gestört. Auf der Abschlusskundgebung war die Rede von Hagen Brauer durch lautes Getrommel kaum zu verstehen. Teilweise vermummten sich einige AfD-Anhänger, was von der Polizei jedoch nicht weiter geahndet wurde.

Auch in den kommenden Wochen wird die AfD wieder aufmarschieren. Antifa und Zivilgesellschaft müssen einen langen Atem beweisen, wenn sie den Rassisten die Straße streitig machen wollen. Hierzu zählt auch, eigene Akzente zu setzen und sich nicht nur auf den Marktplatz vertrösten zu lassen, während die AfD durch die Stadt läuft.

 

 

AfD läuft (nicht).

Nach nunmehr 4 stationären Kundgebungen will die AfD heute (24.09.18) durch die Innenstadt von Schwerin marschieren.

Im Gegensatz zu den erfolgreichen Protesten am Wochenende in Rostock, werden die Rassisten hier auf vergleichsweise wenig Widerstand stoßen. Nachdem der Gegenprotest nach zahlenmäßiger Überlegenheit auf das gleiche Level wie die AfD-Veranstaltungen gesunken sind, ist es wichtig, umso entschlossener auf die Straße zu gehen. Gegen Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und Sexismus!

Eine angemeldete Gegenkundgebung vom Bündnis “Schwerin für Alle” findet ab 18:30 auf dem Marktlpatz statt.

AfD & NPD vereint im Rassismus

Am 03.09.2018 um 19 Uhr rief die AfD erneut zur Mahnwache auf. Anlass war der Tod des Chemnitzers Daniel H., welcher vor einer Woche erstochen wurde. Schon bevor die Täter bekannt waren, instrumentalisierten rechte Kräfte den Todesfall, um Stimmung gegen Geflüchtete zu machen.

Die Gegenkundgebung des Bündnisses „Schwerin für Alle“ war mit ca. 350 Menschen gut besucht. Parteiorganisationen, politische Initiativen und Zivilgesellschaft demonstrierten gegen rechte Meinungsmache.

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Die Mahnwache der AfD deckte das komplette Spektrum an extrem rechten Strukturen ab. Neben eigenen Landstagsabgeordneten und Mitgliedern, fanden sich auch militante Neonazi-Kameradschaften und NPD-Kader wie Andreas Theißen (Kreisvorsitz NPD Westmecklenburg) ein. Zudem fanden sich viele unorganisierte Neonazis zusammen. In der ersten Reihe standen neben AfD-Mitgliedern auch Personen mit Shirts der rechtsradikalen Hooligan-Band „Kategorie C“ oder der „Schwarzen Sonne“.

Im Allgemeinen kann von „Trauer“ nicht die Rede sein. Die Stimmung war aggressiv und viele der Nazis wollten sich ihr Bier nicht nehmen lassen. Es geht ihnen nicht um einen verstorbenen Menschen, sondern um den eigenen Rassismus.

Insgesamt nahmen ca. 150 Personen an der rassistischen Mahnwache teil.

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Saufen gegen Trauer?

Im Anschluss der Mahnwache versammelten sich ca. 30 Nazis aus dem Umfeld von NPD/JN und Kameradschaftsstrukturen, um gesammelt zum Marienplatz zu laufen. Von dort aus zogen sie Parolen brüllend zum Hauptbahnhof, wo sich die Gruppe auflöste. Das rassistische Klima, befeuert durch AfD und Pegida, führt zu einem neuen Selbstvertrauen in der gesamten rechten Szene.

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NPD-Kader Theißen im Gespräch mit Norbert Höfs

Es ist erfreulich, dass eine breit aufgestellte Gegenkundgebung den Rassisten nicht den Platz überlassen hat. Kritikwürdig ist jedoch, dass mit Nazis auf der eigenen Kundgebung nicht konsequent genug umgegangen wurde. Außerdem gab es von Einzelpersonen den Versuch, einen Dialog zwischen den Rassisten und der Bündniskundgebung herzustellen, welcher zum Glück nicht gelang. Rassismus ist keine Diskussionsgrundlage und muss entschieden zurückgewiesen werden.

Wir hoffen weiterhn auf eine kontinuierliche antifaschistische Arbeit von allen Akteur_Innen, welche heute auf der Straße waren. Der heutige Tag hat gezeigt, dass es auch in Schwerin ein Mobilisierungspotential gibt, welches unbedingt genutzt werden muss.